Jean Metten - der Rheinhessenmaler

Am 9. Mai 1884 wurde Jean Metten in der Wirtschaft „Zur schönen Aussicht“, der Wilhelm Holzamer in seinem Roman „Vor Jahr und Tag“ ein Denkmal gesetzt hat, geboren.
Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Mainz studierte er - durch die Jahre des ersten Weltkriegs unterbrochen - von 1912 bis 1921 an der renommierten Leipziger Kunstakademie, ehe er sich als freischaffender Künstler in seinem Elternhaus in Nieder-Olm niederließ.
Sein Leben und sein künstlerisches Schaffen blieben im Wesentlichen auf Rheinhessen beschränkt. Seine Motive schöpfte er vornehmlich aus seiner heimatlichen Landschaft, deren unspektakuläre Geländeformen er meist in sanften Pastelltönen in einer dem Impressionismus angelehnten Malweise auf die Leinwand tupfte, was ihm bereits zu Lebzeiten das Etikett „Der Rheinhessenmaler“ eintrug.
Überregional bekannt wurde Jean Metten durch den Zyklus seiner Radierungen des Mainzer Doms, den er - unbestrittener Höhepunkt im Leben des gläubigen Katholiken - im Jahr 1930 Papst Pius XI in einer Privataudienz überreichen durfte.
Besonderer Erwähnung wert sind auch sein Würzwisch-Zyklus sowie sein fast expressionistisch zu nennendes Alterswerk, der „Rheinhessen-Kreuzweg“, der heute als Dauerleihgabe in Mettens Taufkirche St. Georg Nieder-Olm den ihm vom Künstler ursprünglich zugedachten Platz eingenommen hat.
Jean Metten starb am 26.06.1971 im St. Vincenz-Hospital in Mainz.